P. Hoch wurde am 03.05.1942 in Fischerbach/Kinzigtal im Schwarzwald als neuntes Kind geboren. Ab 1955 besuchte er das Internat in Stegen, das damals eine Einrichtung der Herz-Jesu-Priester war. Dort war damals nur die Mittlere Reife zu erwerben. Daher wechselte er mit einigen Klassenkameraden im Jahr 1961 in unser Gymnasium Leoninum nach Handrup/Emsland und legte dort das Abitur ab.
„An diesen Schulen habe ich Patres kennengelernt, mit denen konnte ich etwas unternehmen, zum Beispiel Sport oder Wanderungen. Und so ist der Wunsch, Priester und Herz-Jesu-Priester zu werden, langsam gewachsen“, berichtete P. Hoch im vergangenen Jahr anlässlich seiner 50jährigen Priesterweihe am 20.11.1970. Da die Feier zu diesem Jubiläum Corona-bedingt nicht möglich war, verschob er sie um einige Monate. Mit seiner großen Familie und mit vielen Begleiter/innen holte er sie in diesem Jahr nach.
Nach dem Abitur 1964 begann er das Noviziat. 1965 legte P. Hoch die ersten Gelübde in Maria Martental/Eifel ab. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Freiburg sowie der Pädagogik in Köln war er ab 1970 Religionslehrer und Erzieher der Internatsschüler sowie ab 1977 Rektor in Stegen. In dieser Zeit richtete er auch das Sozialpraktikum (compassion) für Schüler/innen der 11. Klasse ein. „Seine Schule“ war damals eine der ersten in Baden-Württemberg mit diesem Angebot, das der junge Herz-Jesu-Priester gegen die Praxisferne, die „Null-Bock-Mentalität“ vieler Schüler/innen und etliche Vorbehalte unter den Lehrern durchsetzte.
Ab 1988 war P. Hoch Rektor im Studienhaus in Freiburg und von 1994 bis 2005 erneut in Stegen als Religionslehrer und Schulseelsorger tätig. Zu dieser Zeit gab es in Stegen eine große Gemeinschaft junger Herz-Jesu-Priester, so erinnerte er sich gerne an diese Zeit. 70 bis 80 Internatsschüler galt es zu betreuen, mit ihnen zu leben und zu arbeiten. „Die Zeit war prägend für mich“, sagte er. Später, von 2005 bis 2008, wurde er erneut Rektor im Studienhaus in Freiburg.
Von der Gemeinde in Stegen wurde P. Hoch die Ehrenbürgerschaft verliehen, er öffnete die Hallen und das Gelände der Schule für Aktionen der Gemeinde Stegen und stellte sie zur Verfügung.
Er war seiner Zeit auch darin voraus, dass er Laien aktiv in seine Arbeit einband, in der vollen Überzeugung: „So muss Seelsorge sein!“ Diese Haltung behielt P. Hoch auch bei, als er später in der Seelsorgeeinheit an der „unteren Glotter“ mitarbeitete, zu der die Orte Denzlingen, Vörstetten, Reute, Heuweiler und Glottertal gehörten (2005 – 2018).
Innovative Ideen zu spinnen, zu besprechen und umzusetzen, das war schon damals wichtig für ihn. 2018, im Alter von 76 Jahren, wurde P. Hoch dann in den Ruhestand verabschiedet. Bis zu seiner Erkrankung war er im Herz-Jesu-Kloster Freiburg vielseitig tätig: im ständigen Beichtstuhl, im Sprechzimmer, in der geistlichen Begleitung und für Gottesdienste in einem Schwestern-Konvent.
In Freiburg war P. Hoch außerdem Mitbegründer der "Pflasterstub", einer Tagesstätte, medizinischer Ambulanz und Beratungsstelle für wohnungslose Menschen, die 1995 vom Caritasverband Freiburg-Stadt e. V. zusammen mit den Freiburger Ordensgemeinschaften ins Leben gerufen wurde. Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie stand P. Hoch immer mittwochs hinter dem Tresen, kochte für die Besucher Kaffee, verteilte ein Frühstück an sie und nahm sich Zeit für sie. Diese Arbeit war ihm sehr wichtig.
Auf die zurückliegenden Jahre blickte P. Hoch mit Zufriedenheit: „Es hat sich mehr als gelohnt!“, so war er überzeugt. Ein Leben als „Einzelkämpfer“ wäre nichts für ihn gewesen: „Ich habe Halt in der Ordensgemeinschaft, in meiner großen Familie und auch bei den Mitarbeiter/innen gefunden“, sagte er dankbar.
P. Franz Hoch war ein aufrichtiger Herz-Jesu-Priester, ganz im Sinne von P. Leo Dehon. Er lebte das Ineinander von tiefer Christus-Verbundenheit und von sozialem Einsatz.