„Wir konnten uns vom Krieg erholen, wir haben ihn manchmal sogar vergessen. Das war sehr wichtig für uns! Wir sind so dankbar, dass wir hier sein konnten!“
Das ist die kurze Zusammenfassung der Rückmeldungen, die die rund 30 ukrainischen Jugendlichen gegeben haben, die jetzt eine Woche lang zu Gast im Kloster Martental gewesen sind. Diese „Auszeit vom Krieg“ haben die Herz-Jesu-Priester möglich gemacht – von der Anreise über die Verpflegung, Unterkunft und Ausflüge war alles für die Jugendlichen kostenfrei. Aber viele Spenderinnen und Spender haben ihren Beitrag dazu geleistet.
„Ich bin so begeistert davon, wie viele Menschen uns geholfen haben!“, sagt Pater Ryszard Krupa SCJ, Rektor des Herz-Jesu-Klosters Maria Martental. „Nicht nur wegen der vielen Geldspenden. Die Menschen sind auch - angekündigt oder unangekündigt – gekommen und haben Essen gebracht: Kuchen, Suppen, Brötchen, Kartoffelsalat, alles sehr lecker.“
Kein Wunder, dass die Jugendlichen auch zurückgemeldet haben, dass sie in Deutschland viele freundliche Menschen getroffen haben. „Wir wurden sehr herzlich aufgenommen, und es war eine Freude, mit den Menschen zu kommunizieren“, freut sich der 15jährige Jaroslaw, und Karina (14) denkt, Deutschland sei ein „wunderschönes Land“. Darya (15) lobt das Essen, und vom Kölner Dom waren sie alle sehr beeindruckt.
„Sie sind wie Jugendliche in Deutschland auch“, findet P. Krupa nach einer intensiven gemeinsamen Woche. Den Krieg wollten sie alle am liebsten ausblenden, gar nicht darüber sprechen. „Ich bin hierhergekommen, um mich vom Chaos in der Ukraine auszuruhen“, betont Jaroslaw, und Angelina (15) sagt angesichts der Situation in ihrer Heimat: „Ich bin so froh, dass ich diese Reise gemacht habe.“ - „Das war das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist“, sagt Darya (15) sogar, und Karina bittet: „Wir sind in ständiger Sorge, aber wir sind auch bereits daran gewöhnt. Beten Sie für einen gerechten Frieden in der Ukraine!“
Befreit von ihren Sorgen, genossen die Jungen und Mädchen vor allem die Ausflüge nach Köln, in den Freizeitpark Klotten und nach Cochem. Und am letzten Abend verwandelten sie den Parkplatz vor dem Kloster in eine Open-Air-Disco und feierten ausgelassen.
„Es war aber auch selbstverständlich, dass wir jeden Tag zusammen die Heilige Messe gefeiert haben, an manchen Tagen hatten wir eine eucharistische Anbetung, und sonntags haben sie vor der Messe den Rosenkranz gebetet. Das ist für sie auch zu Hause normal“, erzählt P. Krupa.
Mit einem Zwischenstopp in Krakau, wo sie bei den Herz-Jesu-Priestern ein Mittagessen und weitere Reiseverpflegung erhalten haben, ist die Gruppe inzwischen wieder wohlbehalten in der Ukraine angehkommen.