„Ja“ zu einer Zukunft in Deutschland

Frater Kisito mit Fahrrad
Autor
Deutsche Ordensprovinz der Dehonianer SCJ
Datum
27.1.25

Frater Kisito Ninpa Fogan SCJ ist neues Mitglied der Neustadter Kommunität im Herz-Jesu-Kloster. Der junge Ordensmann aus Kamerun, der gerade sein Theologie-Studium in Freiburg abgeschlossen hat, wird bis Juli in Neustadt bleiben. Er absolviert ein Gemeindepraktikum in der Pfarrei Heilig Geist und wird dort am 14. Juni zum Diakon geweiht. Zugleich sammelt er Erfahrungen bei vielen unterschiedlichen Veranstaltungen im Bildungs- und Gästehaus. Im Juli wird er voraussichtlich in seine Heimat zurückgehen, dort im kommenden Jahr die Priesterweihe empfangen und dann wieder in die deutsche Ordensprovinz zurückkehren.

Seit Oktober 2019 lebt Frater Kisito in Deutschland. Die für das Studium notwendigen Deutschkenntnisse hatte er vorab erworben. „Hierzubleiben, das war anfangs gar nicht geplant“, erzählt er. Jetzt denkt er: „Aber ich finde es sehr gut und sinnvoll, wenn ich für einige Jahre in Deutschland bleibe. Ich habe hier viele Menschen kennengelernt, Freundschaften geknüpft und durch verschiedene Praktika schon viel gelernt und erfahren. Und deshalb habe ich ganz schnell „Ja“ gesagt, als ich gefragt wurde, ob ich mir vorerst eine Zukunft in Deutschland vorstellen kann.“

"Ich möchte eigene Akzente setzten"

Die ersten Wochen in der Pfarrei und im Bildungs- und Gästehaus Kloster Neustadt waren geprägt von Schauen und Mitlaufen. „Ich habe gesehen, was die Hauptamtlichen alles machen, wo sie sich einbringen, und was es in der Pfarrei alles gibt.“ Eine der ersten Erfahrungen war die Teilnahme an der Sternsinger-Aktion. Es machte ihm Spaß, mit den Jungen und Mädchen durch Neustadt zu ziehen und sich so bei einigen Menschen bekannt zu machen. Er besuchte Chorproben und Seniorennachmittage, war in Gottesdiensten und bei anderen Veranstaltungen. Erstkommunionvorbereitung, Taufelternkatechese, Krankenkommunion – die Bereiche, bei denen er sich einbringen möchte, sind vielfältig.

Im Kloster Neustadt hat er unter anderem an der „Agape am Donnerstag“ sowie am Herzensgebet mit Pater Olav Hamelijnck SCJ teilgenommen. Er hat Pater Gerd Hemken SCJ bei einem Vortragsabend über Transnistrien begleitet und einen Kulturfilmabend mit Pater Hans-Ulrich Vivell SCJ besucht. „Diese Veranstaltungen bieten mir wertvolle Möglichkeiten des Lernens. Ich bin von dem Programmangebot beeindruckt. Und ab März kann ich dann vielleicht schon eigene Akzente setzen“, hofft Kisito voller Tatendrang.

„Ich würde gerne viel mit jungen Menschen machen, vielleicht Wanderungen oder Picknicks, locker zusammen sein, damit sich Gelegenheiten ergeben, sich über verschiedene Themen auszutauschen und gute Impulse zu geben“, sagt er. „Ich kann über alles reden“, lacht er und präzisiert: „Ich möchte den jungen Menschen deutlich machen, dass sie in der Kirche richtig und willkommen sind, dass sie bei uns etwas bekommen können, und dazu beitragen, dass die Kirche Heimat wird.“

Dabei beschreibt er sich eher als „fortschrittlich“, was die aktuell diskutierten Themen der Kirche angeht. „Mir geht es vor allem darum, was den Menschen guttut.“ Offen ist er für jede Art der Diskussion, solange sie sich nicht gegen Gott wendet. Zugleich sei er Realist, sagt er über sich: „Die Geschichte der Kirche ist lang und von vielen Entwicklungen und Veränderungen geprägt.“

Dankbarkeit

Das Einleben in der Pfarrei und der Kommunität ist ihm leichtgefallen, auch wenn vieles anders ist als in Freiburg. „Ich bin hier zum Beispiel der Jüngste, in Freiburg sind wir viele Studenten. Aber ich schätze es, mit vielen älteren Mitbrüdern ins Gespräch zu kommen und von ihnen Erfahrungen zu lernen.“

Genauso dankbar ist er für die Zeit des Studiums in Freiburg: „Ich bin froh, dass wir ausländischen Studenten dank der vielen Spenden in Deutschland studieren können. Und ich bin Pater Johannes Strieker, der jetzt leider gestorben ist, dankbar für seine Hilfe. Er hat mir vor allem am Anfang sehr durch die Korrektur meiner Hausarbeiten geholfen.“