Auch die Herz-Jesu-Priester in Deutschland und Amerika freuen sich über die Wahl von Kardinal Robert Francis Prévost OSA zum Papst Leo XIV.
P. Carlos Luis Suárez Codorniú SCJ, der Generalobere, schreibt an seine Mitbrüder: „Mit der gesamten Kirche danken wir Gott für die Wahl von Papst Leo XIV. Als Dehonianer lässt uns der Name nicht gleichgültig, den er für sein Pontifikat gewählt hat. Im Rahmen unseres Dehonianischen Jubiläums hat es für uns große Bedeutung, dass der neue Papst denselben Namen gewählt hat wie jener Papst, der unseren Ordensgründer Leo Dehon in seinem Leben und Apostolat so nachhaltig inspiriert hat. (Anmerkung: In diesem Jahr gedenken wir des 100. Todestages unseres Ordensgründers Pater Leo Dehon. 2028 feiern wir den 150. Jahrestag der Gründung der Kongregation der Herz-Jesu-Priester.)
Die Lobby des „Sacred Heart Seminary“ und der“ School of Theology“ in Hales Corners (USA) füllte sich am vergangenen Donnerstag schnell mit Seminaristen, Professoren und Mitarbeitern, als der weiße Rauch aufstieg. „Wir wachten und beteten zusammen. Als der neue Papst herauskam, haben wir natürlich alle gejubelt“, erzählte die amerikanische Pressereferentin Mary Gorsky später.
Pater Vien Nguyen SCJ, US-Provinzoberer der USA, schrieb später in Anspielung auf den Papstnamen Leo XIV: „Der Name Leo XIV. erregte meine Aufmerksamkeit. Wie wir alle wissen, war Papst Leo XIII. maßgeblich am Leben und Wirken von Pater Leo John Dehon beteiligt. In seiner Enzyklika Rerum Novarum von 1891, die als Grundlagendokument der modernen katholischen Soziallehre gilt, versuchte Papst Leo XIII., die "neuen Dinge" oder "revolutionären Veränderungen" im politischen und wirtschaftlichen Leben der modernen Welt anzusprechen, die die Arbeiter "isoliert und wehrlos" machten.
In der Enzyklika kritisierte er den Laissez-faire-Kapitalismus für die Ausbeutung der Arbeiter. Er argumentierte, dass Arbeit nicht als bloße Ware behandelt werden sollte, die von Angebot und Nachfrage des Marktes diktiert wird, oder als ein wirtschaftlicher Vertrag, da dies die Würde des Arbeiters untergräbt. Über die Würde des Arbeiters schrieb Papst Leo: »Den Menschen zu misshandeln, als wären sie Dinge, die auf der Jagd nach Gewinn sind, oder ihn nur wegen seiner körperlichen Kräfte zu schätzen, das ist wahrhaft beschämend und unmenschlich« (Rerum Novarum, Nr. 20).
Mit dem Namen Leo XIV. hoffen wir, dass Papst Leo XIV. sich weiterhin auf die modernen Soziallehren der Kirche konzentriert, die von Papst Leo XIII. begonnen wurden, und dabei auf die am Rande stehenden Menschen achtet.“
Glückwünsche auch vom Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ, der auf der Homepage des Bistums schreibt: „Papst Leo XIV. beginnt sein Pontifikat mit den österlichen Worten „Der Friede sei mit Euch!“, dies in einer Zeit, die geprägt ist von Kriegen und bewaffneten Konflikten in verschiedenen Regionen der Erde. Die ersten Sätze des neuen Papstes treffen die Herzen der Menschen und ihre tiefe Sehnsucht nach Frieden. Mich hat das sehr beeindruckt.
Schon die erste Rede von Papst Leo XIV. weist darauf hin, dass er in der Spur seines Vorgängers Papst Franziskus weitere wichtige Schritte hin zu mehr Synodalität in der Kirche gehen wird. Er wird seinen eigenen Stil haben, auf die Menschen zuzugehen, ihnen zuzuhören und ihnen Hoffnung zu schenken. Er wird an der Seite aller armen und bedrängten Menschen stehen und sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen.
Als Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholikinnen und Katholiken kann Papst Leo XIV. einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Brücken zu bauen zwischen den Menschen, von denen jede und jeder vor Gott die gleiche Würde hat, unabhängig von Weltanschauung und Religion.
Und auf der Website des Gymnasiums Leoninum Handrup schreibt Schulleiter Franz-Josef Hanneken: „ … Und wenn der Name, den Kardinal Robert F. Prevost sich erwählte, Leo XIV., auch nicht direkt mit dem Namensgeber unserer Schule zu tun hat, so gibt es doch mehr als nur klangliche Berührungspunkte: Der letzte Papst mit diesem Namen war Leo XIII. (von 1878 bis 1903) – und er war der Papst der Ordensgründung durch Leon Dehon 1878. Die Sozial-Enzyklika Rerum novarum (1891), mit der Leo XIII. als erster Papst die soziale Frage thematisierte, war ein bedeutender Meilenstein für die Soziallehre, der sich auch Leo Dehon theoretisch und praktisch widmete. Er wurde selbst zu einem ihrer Vorreiter. Dass Bildung darin ein zentraler Schlüssel ist, gilt nach wie vor. So ist der Name unserer Schule wie der des Papstes weit mehr als Schall und Rauch – und verpflichtet uns. Dem neuen Papst aber gelten unsere besten Glück- und Segenswünsche!“
Foto ©: scj.de / Reaktion in den USA auf die Wahl von Kardinal Robert Francis Prévost OSA zum Papst Leo XIV