Grundsanierung im Kloster Neustadt: Orgel gereinigt, repariert und nachintoniert

Spendengelder ermöglichten die Sanierung der Orgel in der Klosterkirche iim Herz-Jesu-Kloster Neustadt
Autor
Deutsche Ordensprovinz der Dehonianer SCJ
Datum
4.10.23

„Ich bin sicher: Man wird es hören, diese wieder hergestellte Natürlichkeit der Töne.“ Christoph Keggenhoff, zweiter Domorganist und Leiter des Referats Orgelbau der Diözese Speyer, weiß wovon er spricht nach Abschluss der Renovierung der Orgel in der Kirche des Herz-Jesu-Klosters in Neustadt.

Eine Woche lang hat Orgelbauer und Intonateur Andreas Saage mit zwei Kollegen von der Firma Kaps aus Eichenau die Klosterorgel gewartet. „Am Anfang haben wir vor allem geputzt“, erzählt Saage lachend. Nach rund 40 Jahren im Betrieb war das auch notwendig – „aber für die lange Zeit war die Verschmutzung gar nicht mal so schlimm.“ Staub, Ruß und Textilfasern können sich in den einzelnen Pfeifen ablagern.

Und weil die Töne ja durch Luft entstehen, verändert sich der Klang durchaus, wenn die Pfeifen teilweise verschmutzt sind.  Dann entsteht weniger Druck, und das verändert den Ton. Eine riesige Arbeit war das, die rund 700 Orgelpfeifen auszubauen, sie zuerst feucht und danach trocken zu reinigen, und anschließend wieder einzubauen. Auch alle anderen Einzelteile wurden genau inspiziert, nach Schäden untersucht und zum Teil repariert oder ersetzt.

„In den 80er Jahren, in denen die Neustadter Orgel entstand, wurde viel mit Kunststoff gearbeitet“, weiß Saage. Nicht so in Neustadt: „Hier wurde mit Holz und natürlichen Materialien gearbeitet - zum Glück!“, betont er.

Nachdem jede Pfeife wieder eingebaut war, wurde jede einzelne auch genau angehört, „nachintoniert“, wie es in der Fachsprache heißt. Denn jede Pfeife ist ein eigener Klangkörper. „Da muss man genau nachhören, ob die Pfeife richtig klingt und wie die Klangfarbe ist.“

Maria Seifert, unsere Organistin seit Anfang 2020, freut sich über das Ergebnis der Renovierung. Kein Tag ist vergangen, an dem sie nicht den Orgelbauern über die Schulter schaute. Sie konnte Änderungswünsche äußern, die die Orgelbauer nach Möglichkeit  umsetzten. Denn eine Orgel ist ein hochkomplexes Instrument – und jede ist anders.

„Für diese Kirche ist diese Orgel genau richtig“, befindet der Orgelsachverständige des Bistums Speyer, Christoph Keggenhoff. „Sie hat eine sehr gute Basisqualität, ist von der Größe her dem Raum angemessen und hat eine hohe handwerkliche Ästhetik: äußerlich, klanglich, im Inneren und hinsichtlich der verarbeiteten Materialien.“
Die Sanierung ist möglich geworden dank vieler Spenden. Deshalb ist Domorganist Keggenhoff auch gerne bereit, als „Dankeschön“ ein Konzert zu geben. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.