Provinzkapitel mit der Frage: „Wofür sind wir da, was ist unsere Aufgabe?“

Provinzkapitel der Herz-Jesu-Priester befasste sich mit der Frage: „Wofür sind wir da, was ist unsere Aufgabe?“
Autor
Deutsche Ordensprovinz der Dehonianer SCJ
Datum
9.1.24

Nach vier Tagen intensiver Gespräche ging am Samstag, 06.01.2024, das Provinzkapitel zu Ende. In einem synodalen Prozess haben sich die Herz-Jesu-Priester in Deutschland mit grundlegenden Fragen auseinandergesetzt:

- Wer sind wir?
- Wofür sind wir da, was ist unsere Aufgabe?
- Was ist jetzt zu regeln?

Provinzial Pater Stefan Tertünte SCJ ist nicht nur über die Ergebnisse froh, sondern vor allem über die Art, wie die „sehr einmütigen Beschlüsse“ zustande gekommen sind: „Wir haben viel Zeit damit verbracht, zueinander zu kommen, aufeinander zu hören und voneinander zu lernen. Diese Zeit hat sich am Ende ausgezahlt.“

Künftig wird sich die deutsche Ordensprovinz wieder verstärkt der Berufungspastoral widmen. „Sie sollte Teil unseres Apostolates sein, auch weil wir sehen, dass viele junge Menschen auf der Suche nach ihrem Lebensweg und -sinn Begleitung brauchen und möchten“, erklärt P. Tertünte. „Und wir sind davon überzeugt, dass Gott heute noch Menschen ruft, die ihr Leben als Herz-Jesu-Priester leben möchten.“

Für die Berufungspastoral, aber auch für die Evangelisierung und Seelsorge, wird sich die Ordensprovinz künftig stärker der Digitalisierung zuwenden. Die Herz-Jesu-Priester sehen diesen Weg als große Chance der Glaubensweitergabe und Begleitung der Menschen.

Einen großen Anteil an diesen beiden Entscheidungen haben die Mitbrüder, die nicht in Deutschland geboren sind. Die Internationalisierung der deutschen Ordensprovinz soll weitergehen, auch darüber herrscht nach dem Kapitel nun Einmütigkeit. „Schon heute sind etwa zwei Drittel der Mitbrüder unter 65 Jahren nicht in Deutschland geboren“, erinnert der Provinzial. Viele von ihnen sind in Leitungsaufgaben eingebunden: „Sie sind keine Lückenfüller!“ Er ist überzeugt und froh darüber, dass das Hiersein der ausländischen Mitbrüder auch Auswirkungen auf das Apostolat hat. Beispiele dafür sind die muttersprachlichen Gemeinden oder das starke Engagement in der Gemeindepastoral.

Ein Anliegen des Kapitels war außerdem, die Vision, die vor einigen Jahren erarbeitet wurde, nun zu konkretisieren – und daraus eine Mission, einen Sendungsauftrag abzuleiten.

Die Vision lautet:

"In tiefer Verbundenheit mit Jesus Christus bezeugen wir als Herz-Jesu-Priester (Dehonianer) die frohe Botschaft vom Leben in Fülle, besonders den Menschen am Rande, in einem einfachen, gastfreundlichen und offenen Lebensstil."

Daraus wurden für zwei Bereiche Konkretisierungen abgeleitet.

„Gemeinsames Leben“

„In Offenheit und Verschiedenheit stärken wir uns gegenseitig in unserer Berufung. Wir leben in einem schlichten, brüderlichen Lebensstil mit dem Evangelium.“

„Apostolisches Wirken“

„Mit offenem Herzen begleiten wir Herz-Jesu-Priester Menschen und bieten gastfreundliche und spirituelle Oasen an, wo Fremde zu Geschwistern werden können.“
„Ich finde diese Mottosätze sehr schön. Sie sagen viel über uns aus und greifen das auf, was heute in der Welt notwendig und angesagt ist“, betont P. Tertünte. Jeweils fünf Kontrollfragen sollen den Patres und den Kommunitäten helfen, diese beiden Sendungen immer wieder zu reflektieren und in ihrer Umsetzung zu hinterfragen.

Was notwendig ist, um die Beschlüsse gut umzusetzen, wird in den nächsten Wochen und Monaten zu klären sein.