Reise durch Kamerun: Eindrücke von Pater Gerd Hemken SCJ

Gruppenbild
Autor
Deutsche Ordensprovinz der Dehonianer SCJ
Datum
2.5.25

Seit 29. April ist Missionsprokurator Pater Gerd Hemken SCJ mit einer kleinen Gruppe unterwegs durch Kamerun. Sie wollen das zentralafrikanische Land, die Menschen und vor allem die Einrichtungen der Herz-Jesu-Priester kennenlernen. Dabei geht es auch um die Fragen, wie Spendengelder aus Deutschland eingesetzt werden, und wo weitere Hilfen benötigt werden. Hier berichtet P. Hemken:

Ngoya:  Begeistert von der Herzlichkeit, bedrückt von der Armut

Hier regnet es fast ohne Unterbrechung – mitten in der Regenzeit. Trotzdem ist die Gruppe gut drauf. Alle sind sehr interessiert und überwältigt von den vielen Eindrücken. Wir sind wirklich mitten in Afrika angekommen, überhaupt kein Vergleich mit Europa. Die Armut ist an allen Ecken sichtbar und greifbar, aus deutscher Perspektive herrscht hier bitterste Armut.

Die Mitbrüder sagen, das Hauptproblem hier im Land ist die Korruption. Sie verhindert den Aufbau, die wirtschaftliche Entwicklung. Einige von uns  haben versucht,Geld zu holen, an verschiedenen Banken ist es nicht gelungen. Die katastrophalen Straßenverbindungen, dass Firmen sich nicht entwickeln können, dass die Energie nicht gesichert ist, das alles hat mit Korruption zu tun. Ansonsten sind wir begeistert von der wunderbaren Landschaft, den vielen Bodenschätzen, den tollen Früchte, der Fruchtbarkeit des Landes.

Gestern haben wir das Studienhaus hier kennengelernt. Aktuell sind 28 Studenten hier aus Kamerun, Kongo, Madagaskar und Tschad. Das Haus ist ein Selbstversorgunghaus. Sie haben Kaninchen, Schweine, Garten, Hähnchenproduktion, trotzdem brauchen sie dringend Geld. Eine Photovoltaikanlage wäre super, oder eine umfriedende Mauer um das Gelände, und sie brauchen einen kleinen Bus, damit sie die Studenten zur Uni fahren können; ein alter Bus ist bei einem Unfall kaputt gegangen.

Wir haben die Uni besichtigt und eine Pfarrei besucht. Am nächsten Tag stand ein Besuch in zwei Pfarreien und einem Zoo an. Aufgrund der vielen Staus auf den Straßen und des starken Regens hat die Gruppe nur zwei Pfarreien besucht. Dort wurden wir herzlich empfangen. In der einen Pfarrei gab es einen Aperitiv, in der anderen ein leckeres Mittagessen. Alle waren von der Herzlichkeit begeistert.

Ankunft: Ein leckeres Frühstück nach der Fahrt auf katastrophalen Straßen

Unsere elfköpfige Reisegruppe ist gut in Kamerun gelandet.

130 Herz-Jesu-Priester leben in 20 Gemeinschaften in Kamerun, einige davon werden wir besuchen. Die erste Nacht verbrachten wir in Ngoya, rund 15 km entfernt von der Hauptstadt Jaunde entfernt. Hier befinden sich Ausbildungshäuser von vielen Ordensgemeinschaften. Vom Flughafen fuhren wir in einem Kleinbus eineinhalb Stunden lang durch ein schweres Gewitter und auf katastrophalen Straßen zum ersten Zielort. Mit im Gepäck waren auch etliche Gastgeschenke wie Malstifte und kleine Spielsachen, Süßigkeiten und Arbeitshandschuhe.

Bei einem ersten Treffen gab Boris Igor Signé SCJ, der in Deutschland studiert hat und unser Reiseleiter sein wird, einen Einblick in die Geschichte und Gegenwart Kameruns. Dabei kam es auch zu einem herzlichen Wiedersehen nach zehn Jahren zwischen Pater Immanuel, der ein Jahr lang in Handrup gewesen war, und Reiseteilnehmerin Petra Bothe.

Bei sehr angenehmen 30 Grad und nach einer Nacht in sehr einfachen Zimmern haben wir ein leckeres Frühstück mit frischem Gemüse, Mangos und Papayas genossen. Jetzt wollen wir unsere Schule besuchen und gemeinsam Gottesdienst feiern.

Mehr über die Herz-Jesu-Priester in Kamerun lesen Sie hier.