Am Herz-Jesu-Fest feiern wir einen „Gott, der Mensch wird“

Bischof Wiesemann
Autor
Deutsche Ordensprovinz der Dehonianer SCJ
Datum
27.6.25

Die kürzlich verstorbene Margot Friedmann hat den Bischof von Speyer, Dr. Karl-Heinz Wiesemann, sehr berührt: „Sie hatte eine wichtige Mission und eine einfache und schlichte Botschaft: Bleibt und werdet Menschen!“

Mit dieser Erinnerung an Margot Friedmann begann die Predigt von Bischof Wiesemann zum Herz-Jesu-Fest im Kloster Neustadt.

Ein Besuch in Ruanda, wo im Jahr 1994 ein furchtbarer Genozid stattfand, von dem heute eine Erinnerungsstätte in Kigali Zeugnis gibt, war ein weiterer Punkt in seiner Ansprache: Dort gebe es ein zentrales Wort: Menschlichkeit.

Menschlichkeit,  Achtsamkeit und Solidarität – vor allem für die verwundeten Menschen – seien der Kern unserer Religion, führte Bischof Wiesemann aus: „Gott will die Würde des Menschen wieder herrichten.“  

Genau das werde am Herz-Jesu-Fest gefeiert: „ein Gott, der Mensch wird“. Das Bild, an dem wir uns orientierten, zeige einen Gott, der sein Herz für die Menschen öffnet und damit die Würde der Menschen aufrichtet und bewahrt.

Allerdings befinden wir uns heute an einem Scheideweg, so der Bischof weiter, und fragte: „Können wir die Kultur der Menschlichkeit wieder lernen, oder geht die Spaltung der Menschheit weiter?“ Er appellierte an die Gottesdienstbesucher,  dass „unser christlicher Glaube uns ein großer Ansporn ist, wenn wir Jesus sehen als den, der uns sein Herz öffnet.“ Ohne diese tiefe Liebe zu den Menschen gehe nichts, und diese tiefe Liebe sollen Christinnen und Christen in die Welt   tragen – im ganz alltäglichen Alltag, im Miteinander: „Dann wandelt sich überall ein Stück Kultur in dieser Welt“, so seine Überzeugung.

An den musikalisch sehr schön gestalteten Gottesdienst schloss sich in diesem Jahr ein kleines Grillfest an, bei dem eine fröhliche Stimmung im Klosterpark herrschte.