Heimaturlaub in Kamerun: Dankbar für Begegnungen zu Hause

Die "Freiburger Studenten" Frater Kisito Ninpa Fogan SCJ und Frater Namlo Lanwasna Ngavounsia SCJ verbrachten ihren Urlaub in ihrer Heimat Kamerun
Autor
Deutsche Ordensprovinz der Dehonianer SCJ
Datum
19.10.23

Tausende von Kilometern im Auto, unzählige Besuche und Begegnungen, zuhören und selbst viel erzählen: Hinter Frater Kisito Ninpa Fogan SCJ und Frater Namlo Lanwasna Ngavounsia SCJ liegen zwei sehr intensive Monate.

Nur alle zwei Jahre fliegen die Theologie-Studenten in Freiburg in ihre Heimat, um Familienangehörige und Freunde zu treffen; Besuche bei den Klöstern und Einrichtungen der Herz-Jesu-Priester stehen natürlich auch auf dem Plan des zwei Monate dauernden Heimaturlaubs. Frater Kisito und Fater Namlo erzählen:
Gemeinsam reisten sie unter anderem nach Bafoussam, wo die Herz-Jesu-Priester das Sozialprojekt „Jeunes en difficultés“ (JED - Jugendliche in Schwierigkeiten) aufgebaut haben. Jugendliche, die kriminell geworden sind oder eine Beeinträchtigung haben, werden hier mit einfachen handwerklichen Tätigkeiten gefördert und – wenn möglich - auf ein selbstständigeres Leben vorbereitet. „Es war für uns beide spannend, mit den Mitbrüdern darüber zu sprechen, was in ihren Einrichtungen gut läuft, und wo es Probleme gibt“, sagt Frater Kisito, der in Bafoussam unter anderem davon erfahren hat, dass JED immer stärkeren Zulauf hat: „Es gibt immer mehr kranke junge Menschen, und vor allem Autismus nimmt zu“, berichtet er traurig.

Am 12. August, am Todestag von Ordensgründer Leo Dehon haben die beiden in Nkonsamba ihre Gelübde erneuert. Schön war das auch deshalb, weil gleichzeitig sieben Novizen ihre erste Profess feierten. Die Herz-Jesu-Priester in Kamerun und Chad leben zurzeit in 13 Kommunitäten. „Und es gibt zu Glück viele Berufungen“, freuen sich die beiden jungen Ordensmänner.

Viel Spaß in Begegnungen mit Kindern

Getrennt verbrachten beide auch Zeit mit ihren Familien und Freunden. „Wir haben viel über Deutschland und die Kultur dort gesprochen“, erzählt Frater Namlo. „Ich habe davon berichtet, wie schön mein Leben hier ist, und wie gut die Ausbildung ist, die ich hier bekomme.“

Mit den Kindern in der Nachbarschaft hat er viel Zeit verbracht. Dabei hat ihn eine neue Initiative besonders berührt: Eltern haben selbst organisiert, dass in einer Hütte eine Schule untergebracht werden kann. „Es ist die erste Grundschule in diesem Ort, und sie ist wichtig, weil die nächste Stadt für Kinder zu weit weg ist.“ Er habe wirklich viel Spaß mit den Kindern gehabt, mit ihnen gesungen und auch über den Glauben gesprochen.

Auch in der Pfarrei habe er helfen dürfen, erinnert sich Frater Namlo dankbar: „Ich habe Krankenbesuche gemacht und mit den Kranken gebetet; und ich habe viel Zeit mit meinem Pfarrer verbracht, habe ihn begleitet, wir haben zusammen gegessen: Das war sehr schön und gut für mich.“

Großes Vertrauen in Ordensmänner

Großes Interesse an Deutschland, an seinem Leben und Studium hat auch Frater Kisito gespürt. Zugleich hat er – besonders in seiner Heimatpfarrei – deutlich gespürt, wie groß das Vertrauen der Menschen in ihn als Ordensmann ist. „Es tut ihnen gut, wenn ich oder ein andere Ordensmann ihnen zuhört!“ In seiner Heimatpfarrei durfte er viel Arbeit übernehmen, bei den Eucharistiefeiern helfen und selbst Wortgottesfeiern halten.

In Nkonsamba hat er Pater Boris Igor Signe Mouafo SCJ und Pater Colince Michel Fouateu Kamdem SCJ wieder getroffen. Die beiden haben bis 2019 in Freiburg studiert und sind nun wieder in ihrer Heimat aktiv. Pater Michel ist Leiter einer Ordensschule, die sich großer Beliebtheit erfreut: „Die Eltern haben ein großes Vertrauen in uns, in unsere Art des Umgangs mit den Kindern, unseren guten Unterricht und die spirituelle Bildung, die wir vermitteln“, ist Frater Kisito stolz auf diese Einrichtung. Sie umfasst alle Lebensphasen der Kinder und Jugendlichen:  von Krippe und Kindergarten über die Grundschule bis zum Gymnasium.

Zu Pater Boris´ vielen Aufgaben gehört auch der Deutsch-Unterricht an dieser Schule. Daneben ist er Provinzsekretär und kümmert sich außerdem um viele soziale und pastorale Projekte der Herz-Jesu-Priester in Kamerun.

„Es gibt viel Arbeit“

Frater Kisito erinnert sich gut an das Gespräch mit dem Provinzial Kameruns. Da wurde ihm und Frater Namlo bewusst, dass sie in ihrer Heimat dringend gebraucht werden. „Es gibt überall viel Arbeit“, fasst Frater Kisito zusammen, „entweder in unseren bestehenden Werken, oder in neuen Projekten“.

Foto © scj: Sozialprojekt „Jeunes en difficultés“ in Bafoussam