Herz-Jesu-Priester in der Ukraine: "Betet für uns, betet, betet ..."

Die Herz-Jesu-Priester in der Ukraine harren aus und bleiben an der Seite der Menschen; in Polen kümmern sich unsere Mitbrüder um Geflüchtete aus dem Kriegsgebiet. Wenn Sie die Menschen in der Ukraine und die Flüchtlinge in Polen unterstützen möchten, können Sie eine Spende auf das Konto der Missionsprokura überweisen: IBAN DE05 4006 0265 0000 1230 00, Stichwort: Ukraine

Neun Herz-Jesu-Priester betreuen sechs Pfarreien in der Ukraine und arbeiten in einem Studentenwohnheim. Eine der Pfarreien der Herz-Jesu-Priester, "Heilige Teresa vom Jesuskind" in Irpin bei Kiew, liegt nahe am Flughafen von Kiew, der besonders stark umkämpft ist.

Ausharren im Kriegsgebiet

Pater Piotr Chmielecki SCJ, Stellvertretender Missionsprokurator in Polen, hatte Kontakt zu Pater Andrzej Olejnik SCJ, der dort Kaplan ist.

"Betet für uns, betet, betet ...". Das antwortete P. Olejnik auf die Frage, wie es ihm und den Mitbrüdern gehe.  „Das Wohltätigkeitszentrum und die (im Bau befindliche) Kirche der Herz-Jesu-Priester befinden sich genau neun Kilometer vom Flughafen Hostomel entfernt, um den derzeit heftig gekämpft wird, und 26 Kilometer vom Maidan der Unabhängigkeit, dem eigentlichen Zentrum der Hauptstadt der Ukraine.

Wir können die ganze Zeit die Artillerie hören, die den Flughafen Hostomel beschießt. Ich hätte nie erwartet, als Erwachsener einen Krieg zu erleben ... Ich hatte den Krieg von 1992 in Moldawien-Transnistrien bereits als Kind überlebt, aber damals habe ich nicht verstanden, was passiert ist. Was ich jetzt weiß und höre, ist für mich schrecklich.“

Von den neun Herz-Jesu-Priestern in der Ukraine stammt nur einer aus dem Land selbst, zwei kommen auf Moldawien, sechs aus Polen. Die ausländischen Mitbrüder hätten die Ukraine ungehindert verlassen können, sie bleiben aber auf ihren Missionsposten.

Pater Tadeusz Wołos SCJ, Pfarrer der Gemeinde, sagt: „Wir wollen unsere Gemeindemitglieder nicht ohne seelsorgerlichen Beistand lassen. Wir werden bis zum Ende bei ihnen bleiben. Wir bleiben bereit, Menschen willkommen zu heißen, indem wir ihnen Schlafplätze, notwendige Lebensmittel, etwas finanzielle Hilfe usw. zur Verfügung stellen.“ Außerdem feiern die Mitbrüder Heilige Messen und übertragen sie online.

„Die Menschen sind verängstigt, aber gut organisiert. Viele bleiben lieber in ihren Häusern als zu fliehen. Im Moment haben sie noch Nahrung und alle notwendigen Mittel zum Überleben. Alle warten darauf, dass der Krieg so schnell wie möglich endet", so Pater Wołos weiter.

Hilfe für Flüchtlinge

Trotzdem sind natürlich viele Menschen auf der Flucht. Die Herz-Jesu-Priester in Polen kümmern sich um die bereits angekommenen Flüchtlinge und rechnen damit, dass noch viel mehr ankommen werden. Sie haben sie zum Teil bei sich aufgenommen oder organisieren Unterkünfte, besorgen alles Lebensnotwendige und geben seelsorgerlichen  Beistand.

Außerdem suchen die Herz-Jesu-Priester dringend nach Wohnraum für die Geflüchteten. Spenden helfen, die Mieten dafür zu bezahlen, und die Flüchtlinge mit dem Nötigsten auszustatten – Kleidung, Nahrung und Hygieneartikel an erster Stelle.

Bereits am Sonntag (27.02.2022) waren nach Angaben des UN-Flüchtlingswerks UNHCR etwa 368.000 Menschen auf der Flucht; nach Angaben des polnischen Grenzschutzes kamen allein in Polen mehr als 200.000 Flüchtlinge an.

In Transnistrien, das politisch in einer heiklen Situation ist, stehen die Suppenküchen, die Erste-Hilfe-Versorgung und die weiteren Hilfsprojekte der Herz-Jesu-Priester ebenfalls den Flüchtlingen offen. Es sind noch nicht sehr viele – meistens Verwandte oder Freunde der Einwohner Transnistriens. Aber die Gemeinden sind bereit, mehr Flüchtlinge aufzunehmen. Auch sie brauchen Hilfe, um sie zu ernähren und ausreichend mit Kleidung zu versorgen.

Derweil hat Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ, der auch Vorsitzender von Justitia-et-Pax ist, Einigkeit und Solidarität Europas gefordert – gerade mit Blick auf die Kriegsflüchtlinge. Den Angriff Russlands nennt er „ein schweres Verbrechen" und einen Angriff auf das europäische Projekt. Ein Interview mit ihm lesen Sie hier.

Unser Spendenkonto für die Arbeit der Herz-Jesu-Priester in der Ukraine und in Polen

 

Missionsprokura der Herz-Jesu-Priester
IBAN  DE05 4006 0265 0000 1230 00
BIC   GENODEM1DKM bei der DKM Münster eG, Stichwort: Ukraine

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