Transnistrien

Weil es in Transnistrien kein Gas mehr gibt, ist die Hilfe der Herz-Jesu-Priester überlebenswichtig geworden

Herz-Jesu-Priester in Transnistrien kümmern sich um alte und kranke Menschen sowie um Straßenkinder und solche aus verarmten Familien
Pater Gerd Hemken SCJ

Missionsprokurator, Leiter Spendenbüro

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In Transnistrien, einem der ärmsten Länder Osteuropas, drohen die Menschen zu erfrieren und zu verhungern. Der Grund: Seit 1. Januar erhält das Land kein Gas mehr aus Russland. Die Folgen sind dramatisch.

„Wenn der Winter mild bleibt, reichen die Strom- und Gasvorräte im Land maximal bis Mitte Februar. Mit jedem Kälteeinbruch sind sie schneller aufgebraucht. Aber wir müssen alle Schulen und Kindergärten schließen, und Patienten werden aus Krankenhäusern entlassen oder in Einrichtungen verlegt, die Ölheizungen haben. Die Menschen haben die Erlaubnis, im Wald Brennholz zu sammeln. Wenn viele versuchen, von Gas auf Strom umzustellen, werden die Stromnetze bald zusammenbrechen“, sagt der Herz-Jesu-Priester Pater Marcin Janus SCJ.

Der Krieg gegen die Ukraine ist eine Ursache für das fehlende Gas: Das Land leitet russisches Gas nicht mehr weiter. Zudem geht es um angebliche Schulden an Russland, das derzeit der einzige Energielieferant des Landes ist.

Sieben Herz-Jesu-Priester leben und arbeiten in fünf Orten in Transnistrien. Die Pfarreien sind die einzigen katholischen Einrichtungen in diesem Land; finanziell unterstützt werden sie vor allem aus Spendengeldern der deutschen Missionsprokura der Herz-Jesu-Priester mit Sitz im Kloster Neustadt und durch die Caritas.
Ein Krisenstab hat nun darüber beraten, wie die Herz-Jesu-Priester ihre Einrichtungen und Kirchen offenhalten und zu Wärmezentren umgestalten können. Dafür brauchen sie dringend Stromgeneratoren, Brennholz und Holzöfen, Gasherde und Gasflaschen.

Anlaufstelle für Kinder, Wärmestuben für alle

Kinder, die täglich das Kinderzentrum „Pietruszka“ in Tiraspol aufsuchen oder dort dauerhaft leben, kommen von der Straße oder leben in schwierigen familiären Verhältnissen. Ihr Alltag ist von Armut und Arbeitslosigkeit und häufig von Vernachlässigung und Alkoholismus geprägt. „Wir sind uns bewusst, dass diese Familien das Überleben der Kinder nicht sichern können“, sagt Pater Janus sehr bedrückt.

Neben der Notwendigkeit zu heizen muss die Lebensmittelversorgung für die Kinder aufrechterhalten werden und darf die soziale Betreuung nicht zum Erliegen kommen: „Wenn die Schulen geschlossen sind und nur Fernunterricht anbieten, sind die Kinder noch mehr auf sich gestellt und haben keine Unterstützung beim Lernen“, weiß Pater Janus.

„Wir wollen das Zentrum außerdem zu einer Wärmestube für alle Bedürftigen machen, und die medizinische Versorgung der Menschen wollen wir unbedingt aufrechterhalten“, betont der engagierte Ordensmann. Das gilt auch für die Pflegestationen an anderen Orten im Land.

Wie in Tiraspol sind die sozialen Einrichtungen der Herz-Jesu-Priester im Land sehr eng mit ihren Pfarreien verbunden. Deshalb wollen sie ihre Pfarrhäuser, die Kirchen und ordenseigene Häuser zu Wärmezentren machen. Bedürftige Menschen können kommen, und die sozialen Projekte können von hier aus sichergestellt werden. Zu diesen zählen auch Sozialstationen, die alte und pflegebedürftige Menschen versorgen. „Wir wissen nicht, wie sie in unbeheizten Wohnungen überleben können. Schon jetzt helfen wir ihnen mit Lebensmittelpaketen aus.

Deshalb müssen wir überall Herde und Öfen kaufen, das entsprechende Heizmaterial bereitstellen und Lebensmittel kaufen, um für Bedürftige zu kochen“, zählt Pater Janus auf.

Denn das fehlende Gas hat dramatische Folgen: „Fast alle Betriebe im Land haben ihre Produktion eingestellt. Die Menschen sind ohne Arbeit und Einkommen. Nur die Produktion von Lebensmitteln wird versucht, aufrechtzuerhalten.“

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Stichwort: Transnistrien

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