„Die beste Entscheidung …“ steht über einem Reisebericht von Matthias Pfordt. Der pensionierte Lehrer des Gymnasiums Leoninum Handrup reiste schon Anfang des Jahres für drei Wochen nach Kamerun. Erst jetzt hat er seine Erlebnisse reflektiert, seine Tagebucheinträge ausgewertet und berichtet darüber.
Ziel des Aufenthalts war nicht eine touristische Erfahrung, sondern: „Ich wollte bewusst an der Schule der Herz-Jesu-Priester in Nkonsamba hospitieren und unterrichten und mit den Menschen dort wohnen und leben.“
„Als Lehrer am Leoninum habe ich die Internationalität des Ordens der Herz-Jesu-Priester immer als große Chance gesehen“, sagt er. „Wir hatten immer wieder Studenten aus Freiburg oder internationale Gäste bei uns in Handrup zu Besuch, die ich dann in meinen Unterricht eingeladen habe“. Dieses "Über den Tellerrand blicken" wurde Teil seines Unterrichts, der auch bei den Schülerinnen und Schülern gut ankam: „Es gab immer interessante Gespräche und Fragerunden.“
Besonders beeindruckt haben ihn in seiner Zeit als aktiver Lehrer die Besuche von Pater Boris Igor Signe Mouafo SCJ und Frater Kisito Ninpa Fogan SCJ, beide aus Kamerun. An die beiden und ihre Einladung nach Kamerun erinnerte sich der inzwischen pensionierte Lehrer – und nahm sie nun an: ohne Erwartungen, ohne Vorkenntnisse – aber mit der dehonianischen Einstellung: "with open heart and open mind".
Er präzisiert: „Nach 37 Dienstjahren in Handrup kann ich wohl unterrichten und mit Jugendlichen umgehen. Aber ich hatte auch kein Problem damit, als beobachtender Praktikant im Hintergrund zu sitzen. Ich wusste, dass an der Schule Deutsch unterrichtet wird, und ich hatte mich darauf eingestellt, in diesem Bereich zu unterstützen.“
Das tat er auch – mit viel Freude auf beiden Seiten, da er einige Unterrichtsmethoden einführte, die für die Kinder noch unbekannt waren. „Die Schüler in Nkongsamba sind unheimlich neugierig und witzig und lassen sich auf Neues ein!“ Hin und wieder wurde er als Aushilfslehrer eingesetzt – was nach anfänglicher Überraschung auf beiden Seiten sehr gut funktionierte.
Die Höflichkeit und Ungezwungenheit, die große Disziplin und Lernbereitschaft der Kinder und Jugendlichen sind Eigenschaften, die ihm besonders aufgefallen sind. Angesichts der weitgehend fehlenden Digitalisierung in der Schule stellte Matthias Pfordt unter anderem diese beiden Unterschiede fest: Häufig ist der Unterricht dort noch sehr „Lehrer-zentriert“, und: „Was an der Tafel steht, wird – oft ohne Aufforderung – abgeschrieben.“
Die Kehrseite dieses vorbildlichen Verhaltens ist dem deutschen Lehrer jedoch auch aufgefallen: „In Kamerun werden Kinder für leichtes Fehlverhalten bestraft. Das war für mich manchmal schwer auszusehen.“
Dennoch, wird er nicht müde zu betonen: „Die Menschen sind so freundlich!“ Zu keiner Zeit habe er sich auf den Straßen unsicher gefühlt, auch wenn die Herz-Jesu-Priester, die sich um ihn kümmerten, ihn vor Gefahren warnten und immer bemüht waren, ihn zu „beschützen“ aus Sorge, er könnte ausgeraubt werden.
Dazu zeigten sie ihm verschiedene Einrichtungen des Ordens, ließen ihn die Kultur und Lebensweise und Speisen des Landes erfahren, nahmen ihn mit zu ihren Familien, verbrachten die Abende mit ihm und hatten auch viel Spaß miteinander.
Für Matthias Pfordt steht fest, dass er wieder nach Kamerun reisen und dort den Unterricht unterstützen wird. Die Priesterweihe von Frater Kisito im April 2026 könnte der richtige Zeitpunkt dafür sein: „Das wird bestimmt ein tolles Fest, und ich kann mir gut vorstellen, dann dabei zu sein. Die Gottesdienste, bei denen ich dabei war, haben mir sowieso gut gefallen.“
Und nachdem er bislang nur Douala sowie Nkongsamba und Umgebung kennengelernt hat, möchte er dann auch andere Gebiete Kameruns erleben. „Ich weiß, dass ich dort sehr gut betreut werde und willkommen bin“, freut er sich schon jetzt.
Matthias Pfordt hat in Nkongsamba die Schule der Herz-Jesu-Priester erlebt und gesehen, wie die engagierten Lehrerinnen und Lehrer arbeiten und die Schülerinnen und Schüler lernen.
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