Advent in der Ukraine: „Unsere Herzen suchen in diesen Tagen der Finsternis das Licht“

Sergei Babic ist derzeit im Donbass und arbeitet dort in der Notaufnahme. Vor dem Krieg lebte der Medizinstudent bei den Her

Sergei Babic ist derzeit im Donbass und arbeitet dort in der Notaufnahme. Vor dem Krieg lebte der Medizinstudent bei den Herz-Jesu-Priestern in Irpin. Sein Plan ist es, in den Orden einzutreten. Was bedeutet es für ihn, in der Ukraine den Advent zu erleben und sich auf Weihnachten vorzubereiten? Pater Sergio Rotasperti SCJ hat mit ihm über die aktuelle Lage und seine Gefühle gesprochen. Außerdem: Die Missionsprokura unterstützt zwei Hilfstransporte in die Ukraine und bittet weiterhin um Spenden.
Autor
Deutsche Ordensprovinz der Dehonianer SCJ
Datum
8.12.22

Sergei Babic ist derzeit im Donbass und arbeitet dort in der Notaufnahme. Vor dem Krieg lebte der Medizinstudent bei den Herz-Jesu-Priestern in Irpin. Sein Plan ist es, in den Orden einzutreten. Was bedeutet es für ihn, in der Ukraine den Advent zu erleben und sich auf Weihnachten vorzubereiten? Pater Sergio Rotasperti SCJ hat mit ihm über die aktuelle Lage und seine Gefühle gesprochen.

Außerdem: Die Missionsprokura unterstützt zwei Hilfstransporte in die Ukraine und bittet weiterhin um Spenden.

Sergei, wo bist du jetzt?

Ich bin im Donbass und arbeite in einem Feldlazarett mit amerikanischen Ärzten. Wir sind die erste Anlaufstelle für Erste Hilfe, Primärchirurgie (Amputationen, Stabilisierung von Patienten). Dann schicken wir die Kranken in andere Krankenhäuser.

Wie ist die Situation?

Es ist furchtbar hier. Verlassene Häuser, zerstörte Schulen, geschlossene Krankenhäuser, sehr wenige Menschen. Wir haben Probleme mit Strom und Heizung. Man sieht so viel Traurigkeit unter den Menschen. Viele leben ohne Hoffnung.

Was bedeutet im Moment Advent in der Ukraine?

Für mich als Christ ist das, was der Heilige Vater gesagt hat, wahr: Die Zeit, die wir leben, ist in Dunkelheit, Schwäche, Ungewissheit, Unsicherheit. Wir leben im Leiden, wir begegnen jeden Tag dem Tod. Wir sehen schreckliche Dinge, und es schmerzt uns sehr.

Der Advent begann dieses Jahr damit, mir zu zeigen, dass unsere Herzen in diesen Tagen der Finsternis das Licht suchen. Wir leben buchstäblich im Dunkeln. Jeden Tag spüre ich den Mangel an Strom und Heizung. Ich kann mir nur vorstellen, unter welchen Umständen sich unsere Soldaten befinden. Wir verstehen jetzt, wie sehr wir Licht brauchen, in jeder Hinsicht.

Was bedeutet dir Weihnachten?

Das Licht ist der Herr, das Kind, das in Bethlehem geboren wird. Bethlehem bedeutet das „Haus des Brotes“. Wir brauchen Brot, die tägliche Nahrung, aber auch geistliches Brot. Nur das kann uns Hoffnung geben, uns die Kraft geben, zu überleben, auszuharren und zu überwinden. Brot ist der Leib Jesu Christi, der in Bethlehem geboren wurde. Das Brot ist das Gebet, das uns aus verschiedenen Teilen der Welt unterstützt. Das Brot sind die freiwilligen Helfer und die Ärzte, die hierherkommen, um uns zu retten, uns zu helfen. Ich danke dem Herrn, dass ich auch hier sein und helfen kann, etwas in diesem hässlichen Krieg zu tun, damit er so schnell wie möglich endet.

Geplante Hilfstransporte aus Polen und aus Österreich

Die Missionsprokura wird den polnischen Provinzökonom P. Piotr Chmielecki SCJ mit 10.000 Euro bei der Zusammenstellung eines Hilfstransports für die Ukraine mit Stromgeneratoren und Lebensmitteln unterstützen. Für die zweite Märzhälfte ist ein weiterer Hilfstransport geplant, den Missionsprokurator P. Gerd Hemken SCJ voraussichtlich begleiten wird.

P. Sławomir Czulak SCJ aus Millstatt, Österreich bereitet aktuell ebenfalls einen Transport mit Nahrungsmitteln für die Ukraine vor. Die Missionsprokura unterstützt ihn mit weiteren 10.000 € aus den noch vorhandenen Spendengeldern für die Ukraine.

Bitte helfen Sie weiter!

Für Ihre Spende können Sie dieses Spendenkonto nutzen:

Missionsprokura der Herz-Jesu-Priester
IBAN  DE05 4006 0265 0000 1230 00
BIC     GENODEM1DKM bei der DKM Münster eG

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