Ein Bildungsziel in Kamerun: „Lernen, ein guter Mensch zu sein“

Klassenzimmer in Kamerun
Autor
Deutsche Ordensprovinz der Dehonianer SCJ
Datum
9.12.25

Nkonsamba ist eine mittelgroße Stadt in Kamerun mit etwa 300.000 Einwohnern. Staatliche Schulen gibt es dort einige – und seit 2019 haben auch die Herz-Jesu-Priester begonnen, eine Schule zu errichten. „Wir wollen, dass man unsere Schülerinnen und Schüler daran erkennt, dass sie ein christliches Menschenbild haben. Und natürlich sollen sie eine gute Schulbildung bei uns erhalten“, sagt Pater Michel Colince F. Kamdem SCJ. Er ist Schulleiter an der Herz-Jesu-Schule.

Sein Theologie-Studium absolvierte P. Michel in Freiburg. Kürzlich war er in Rom bei einem Treffen der Schulleiter von dehonianischen Schulen weltweit. Auf dem Rückweg besuchte er seine „alte Heimat Freiburg“ und erzählte von seiner Schule.

Heute ist sie ein großer Komplex, der sehr schnell gewachsen ist. Am Anfang war das Gymnasium. Vor drei Jahren wurden auch eine Grundschule und ein Kindergarten mit Hilfe von Spendengeldern aus der italienischen Ordensprovinz errichtet. Seither steigen die Schülerzahlen kontinuierlich: Das Gymnasium – dessen Besonderheit es ist, dass dort nach dem englischen und dem französischen Schulsystem und in beiden Sprachen unterrichtet wird – besuchen derzeit knapp 630 Kinder. Im Kindergarten für Kinder zwischen zwei und vier Jahren sind 105 Kinder, in der Grundschule, die die Kinder im Alter von vier bis zehn besuchen, sind es 180.

Es wird weiter investiert

„Das führt dazu, dass wir sehr beengt sind“, sagt Pater Michel. In den Klassen sind fast 60 Kinder, „aber wenn wir eine moderne Schule sein wollen, ist das zu viel!“ Deshalb sollen neue Klassenräume gebaut werden, auch ein Spielplatz ist notwendig. Außerdem will die Schule drei Busse für den Schülertransport kaufen.

„Unsere Schule ist teurer als staatliche Schulen“, räumt der Schulleiter ein. Den Eltern ist die gute Bildung aber etwas wert. Viele Kinder kommen daher auch von weither und können den Schulweg nicht zu Fuß bewältigen. „Dafür brauchen wir Busse, aber natürlich müssen die Eltern die Busfahrt bezahlen.“

Kontinuierlich investiert die kamerunische Ordensprovinz in die Schule, „wir sparen alles Geld und investieren es dann wieder, so dass wir zum Beispiel auch Computer haben, damit die Kinder den Umgang damit lernen.“

Nicht nur die Eltern sind überzeugt von der Schule der Herz-Jesu-Priester, auch die Lehrer. So sehr, dass sie sogar auf Gehalt verzichten: Denn der Orden zahlt das Gehalt nur in den Monaten, in denen auch Unterricht stattfindet; also neun Monate im Jahr. „Wir würden das gerne anders machen, können es uns aber nicht leisten. Und trotzdem bewerben sich viele Lehrer bei uns – jedes Jahr neu.“

89 Lehrer unterrichten an der Schule, darunter sind zwei Herz-Jesu-Priester, drei weitere Ordensmänner sind in der Schulleitung. Pater Michel ist Lehrer aus Leidenschaft, wie er erzählt: „Nach meiner Rückkehr aus Deutschland habe ich viele Lehrerseminare besucht, und jetzt bin ich mit viel Freude Deutschlehrer.“

„Lernen, ein guter Mensch zu sein“

Wichtig ist ihm auch, dass die Schule mehr vermittelt als „nur“ gute Bildung. Deshalb gibt es unter anderem drei Lehrer, die als „Master of discipline“ fungieren und dafür sorgen, dass Schulregeln eingehalten werden. „Die Kinder lernen bei uns nicht nur für ihre spätere Karriere“, betont P. Michel. „Sie sollen bei uns auch Gelegenheiten bekommen und lernen, ein guter Mensch zu sein.“ Auch wenn die Mehrheit der Kinder aus nicht-christlichen Familien stammt, ist das vielen Familien ein Anliegen. „Wir beten jeden Tag und feiern Gottesdienste, und auch wenn niemand deshalb konvertieren muss, legen wir Wert darauf, dass alle daran teilnehmen.“  

Diese Art der Bildung ist teuer. „Wir verlangen höhere Schulgebühren, weil wir mehr bieten“, sagt der Herz-Jesu-Priester. Und für Menschen, die sich das nicht leisten können, aber für ihre Kinder Wert auf umfassende Bildung haben, hofft P. Michel auf Paten. Das Schulgeld beträgt pro Jahr 185 Euro.

Bitte spenden Sie!

Wenn Sie helfen wollen, die Schule in Nkonsamba weiterzuentwickeln, oder eine Schulpatenschaft übernehmen möchten, nutzen Sie bitte diese Bankverbindung:

IBAN DE05 4006 0265 0000 1230 00
Stichwort Kamerun

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