Für Heimweh haben die fünf jungen Leute keine Zeit: Zu aufregend ist ihre Zeit bisher in Handrup! Seit Anfang Januar sind He
Für Heimweh haben die fünf jungen Leute keine Zeit: Zu aufregend ist ihre Zeit bisher in Handrup! Seit Anfang Januar sind Heloisa Medeiros, Carolina Tamanini, Vitória Gomes, Isabella Dorow und Gabriel Comandoli als Austauschschüler im Gymnasium Leoninum Handrup. Sie nehmen die meiste Zeit am regulären Unterricht teil und haben manchmal auch intensiven Deutschunterricht. Am Nachmittag und den Wochenenden unternehmen sie viel mit ihren Gastfamilien und lernen so Deutschland hautnah kennen.
„Ich wollte schon immer mal an einem Austausch teilnehmen“, erzählt Vitória. Aber sie habe sich nie vorstellen können, dass es klappt – auch aus finanziellen Gründen. „Hier müssen wir zum Glück nur den Flug bezahlen, nichts für die Organisation“, ist sie froh.
Die Gründe, weshalb sie sich um diesen Austausch beworben hat, sind bei allen fünf Jugendlichen die gleichen: die Sprache lernen, die Kultur kennenlernen, ein bisschen auch der Wunsch nach einem Abenteuer.
Die fünf stammen aus Brusque, einer Stadt mit rund 140.000 Einwohnern im Süden Brasiliens, wo sie ebenfalls eine von Herz-Jesu-Priestern geleitete Schule besuchen. Sie berichten, dass es in ihrer Heimat einen großen Unterschied gibt zwischen einer öffentlichen und einer privaten Schule – und wie froh sie sind, dass sie eine katholische Schule besuchen können. Zum Schulalltag gehört dort für sie auch Katechese. Dabei werden Fragen behandelt, die sich um den Glauben generell drehen, oder was ein gutes Leben bedeutet.
Von Handrup und den Orten, in denen sie in ihren Gastfamilien untergekommen sind, und insgesamt von Deutschland, sind sie begeistert. Die Architektur hat es ihnen gleich angetan, berichten sie übereinstimmend. Und überhaupt haben sie Glück mit dem Austausch, finden sie. Ebenso wie ihre deutschen Gastgeber freuen sie sich, dass sie sich persönlich sehr gut verstehen und zum teil sogar die gleichen Interessen und Hobbys teilen. Dabei haben sie sich im Vorfeld nur ein paar wenige Male geschrieben oder online gesehen. Viel Zeit zum Kennenlernen war da noch nicht.
Die Unterschiede zwischen den Ländern und dem Schulalltag sind den Austauschschüler*innen schnell bewusst geworden: „Es ist kalt hier und die Tage kurz, weil es früh und lange dunkel ist“, ist wohl der auffälligste Unterschied.
Außerdem ist es für sie ungewohnt, dass in der Oberstufe bestimmte Unterrichtsfächer abgewählt werden können; genauso überraschend war es für sie, dass man sich als Schüler*in melden kann, wenn man auf eine Frage eine Antwort kann: „Bei uns sucht der Lehrer aus, wer etwas sagen muss“, erzählt Vitória.
Was ihnen noch in Handrup gefällt? „Dass hier brasilianische Herz-Jesu-Priester sind“, sagen sie. „Das gibt uns Sicherheit, wenn etwas Ungewohntes auf uns zukommt.“