Blick in die Zukunft: „Wo sind wir nah bei den Menschen?“

Pater Levi dos Anjos Ferreira SCJ vom Generalrat in Rom war zu Besuch in Deutschland. Die Treffen mit den Herz-Jesu-Priester

Autor
Deutsche Ordensprovinz der Dehonianer SCJ
Datum
26.4.23

Pater Levi dos Anjos Ferreira SCJ vom Generalrat in Rom war zu Besuch in Deutschland. Die Treffen mit den Herz-Jesu-Priestern in der deutschen Ordensprovinz war keine Visitation, sondern hatte den Charakter des Austauschs und des „Voneinander-hörens“.

„Ich habe eine sehr lebendige Provinz angetroffen“, lautete sein Fazit. Die Mitbrüder seien „sehr engagiert und sehr fleißig“ und sähen auch viele Möglichkeiten und Ideen für eine Erneuerung der Provinz.

Wie in vielen anderen europäischen Ländern werden auch in Deutschland die Mitbrüder älter und weniger. „Aber das nehmen sie gut an und überlegen offen, wie sie damit umgehen“, hat der Generalrat gespürt. „Und es gibt ja Nachwuchs: in anderen Ländern.“ Das sei der Vorteil eines weltweit vertretenen Ordens wie die Herz-Jesu-Priester. Schon jetzt sind viele der Mitbrüder – vor allem unter den jüngeren – nicht deutscher Herkunft.

Beim Blick in die Zukunft rät er dazu zu überlegen: „Wo sind wir nah bei den Menschen? Wo können wir ihnen Zugang zu uns und unseren Häusern gewähren, wo können wir in der Arbeit für die Menschen unser Ordens-Charisma umsetzen?“ Das sei die bessere Haltung als die Angst davor, Häuser aufgeben oder schließen zu müssen.

„Das Besondere an den Herz-Jesu-Priestern ist ja, dass sie bereit sind, dass sie da sind, wenn sie gebraucht werden. Die Menschen kommen zu uns, weil sie mit uns sprechen wollen, weil sie den Austausch suchen, weil sie jemanden brauchen, der ihnen zuhört.“

Im Gespräch mit seinen Mitbrüdern habe er immer die Bedeutung des Kommunitätslebens gespürt und auch aktiv angesprochen. „Es ist für uns Herz-Jesu-Priester wichtig, dass wir gemeinsam leben und gemeinsam unsere Projekte führen. Aus dieser Gemeinsamkeit erwächst auch unser spirituelles Leben. Es ist genauso wichtig, dass wir auch zusammen beten!“

„Spiritualität und Solidarität nicht trennen“

Der Generalrat erachtet es als wichtig, sich immer wieder mit dem Ordensgründer Leo Dehon auseinanderzusetzen, über ihn zu sprechen und so zurück zu den Wurzeln ihres Ordens zu gehen. Er erinnert daran, dass Leo Dehon Mitstreiter suchte in den wichtigen Aufgaben Bildung und soziale Gerechtigkeit - aber genauso auch Menschen brauchte, die seine Herz-Jesu-Spiritualität teilten.

Am Rande seines Besuchs im Kloster Neustadt äußerte sich P. Levi auch vor der Kamera über das Besondere an Leo Dehon.  Er sah seine Lebensaufgabe darin, Priester zu sein und zu helfen, die Welt zu verändern. Zwei Dinge seien ihm dabei wichtig gewesen: die Spiritualität, dass Menschen zu Gott kommen und die Verbundenheit mit ihm spüren – und die Solidarität unter den Menschen sowie der gemeinsame Kampf gegen Armut und Ungerechtigkeit. „Das kann man nicht voneinander trennen.“

Die Video-Clips, die in Neustadt gedreht wurden, sind demnächst auf unserer Website zu sehen.