Pater Heinz Lau SCJ: Der neue Rektor des Herz-Jesu-Klosters Handrup legt Wert auf sinnstiftende Arbeit

Pater Heinz Lau SCJ ist der neue Rektor im Herz-Jesu-Kloster Handrup. Nach dem plötzlichen Tod von Pater August Hülsmann SCJ im September 2021 war es das Bestreben des Ordens der Herz-Jesu-Priester, diesen Posten nicht lange unbesetzt zu lassen. Pater Lau, der auch Provinzial der deutschen Ordensprovinz ist, übernahm das Rektorat – offiziell zum 1. November. Doch erst vor wenigen Wochen zog er vom Freiburger in das Handruper Herz-Jesu-Kloster um.

In der Zwischenzeit pendelte und reiste er viel in Deutschland: „Zuerst musste ich meine Zelte in Freiburg, wo ich seit 2009 lebe, abbrechen. Auch meine Aufgabe als Provinzial führe ich noch bis Ende Mai aus, weshalb ich immer wieder auch andere Klöster aufsuche. Aber für dieses Amt wurde jetzt gerade mein Nachfolger turnusgemäß gewählt.“

„Ich bin hier sehr herzlich willkommen geheißen worden – von der Ordenskommunität, den Lehrkräften und der Schulleitung“, betont er. Seine Aufgaben als Rektor sind zweigeteilt: „Ich bin der Obere unserer Kommunität, und ich bin Letztverantwortlicher für alles in der Schule und im Kloster“, erklärt der Ordensmann, der schon in mehreren Herz-Jesu-Klöstern Rektor war. „Der Orden ist der Träger des Gymnasiums Leoninum, damit bin ich unter anderem für Organisatorisches und Rechtliches verantwortlich, wie Anstellungen, Finanzen, Bautätigkeiten oder Investitionen. Dazu gehört im Moment auch die Digitalisierung der Schule“, zählt er auf. P. Lau ist sehr froh, dass die Schulleitung das „tägliche Schulgeschäft“ sehr gut beherrscht und managt, und dass es in der Schulleitung und im Kollegium für alle Themen kompetente und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt.

Ziel: Ein kleines geistliches Zentrum

„Das hier ist eine riesige Schule, und ich höre überall nur Gutes“, freut er sich über den guten Ruf des Leoninums. Dass er sich hier auf die Mitarbeitenden auf allen Ebenen der Schule verlassen kann, lässt Freiraum für die Arbeit in der Kommunität und im Kloster. „Ich möchte, dass das Herz-Jesu-Kloster ein kleines geistliches Zentrum für die Region wird“, so die Vision des Rektors. Das beinhaltet für ihn die regelmäßige und gute Liturgie – die Gottesdienste in der Klosterkirche feiert er abwechselnd mit Pater Volker Kreutzmann SCJ -, die Feier kirchlicher Festtage, das Angebot von geistlicher Begleitung, spirituellen Angeboten und Wanderexerzitien, die Pater Tarcisio Feldhaus SCJ nach P. Hülsmanns Tod weiterführt.

„Ich wünsche mir eine Belebung des Klosters, denn nach 14 Uhr und am Wochenende ist es mir hier zu leer“, gibt P. Lau zu. Damit möchte der Rektor gerne bald beginnen. „Ich habe schon einige Gottesdienste in den umliegenden Kirchen gefeiert, pflege einen guten Austausch mit den Pfarrern in der Umgebung und möchte den Menschen gerne einiges anbieten“, so P. Laus Vorstellung. „Ganz vorsichtig möchte ich auch das Kollegium über den Orden und seine Spiritualität informieren, wenn es daran interessiert ist - ohne jemandem etwas aufzuzwängen“, fährt er fort.

Die Kommunität, der P. Lau vorsteht, ist bunt: Sie besteht – demnächst – aus sechs Herz-Jesu-Priestern, drei aus Deutschland, drei aus Brasilien. Mit zwei Ordensschwestern aus Thuine, die ebenfalls im Kloster leben, bilden sie eine Tisch- und Gebetsgemeinschaft.

Übrigens stammt P. Lau von hier: Er wurde in Thuine geboren, besuchte selbst die Klosterschule Handrup, wie sie damals hieß. Im Lauf seines Priester- und Ordenslebens war er fast immer in der Ausbildung tätig: auf dem Jugendhof des Klosters Maria Martental, im Ausbildungshaus des Ordens in Freiburg, oder auch für zwei Jahre in der Ausbildung von Novizen in Indien. Dass er jetzt, im Alter von 71 Jahren, wieder in der Heimat ist, spielt für ihn eine untergeordnete Rolle: „An meinem Einsatzort ist mir vor allem wichtig, dass ich eine sinnvolle Arbeit machen kann.“

In Handrup ist das gegeben, ist er sicher: „So viele junge Menschen, denen ich begegnen kann – das ist in der Kirche ja leider sehr selten geworden!“

Und damit kommt er zu einem anderen Thema: dem Zustand der katholischen Kirche. „Ich leide daran“, gibt er unumwunden zu. Umso wichtiger ist es für den Ordensmann, dass er sich in seinem Leben an der Bibel orientiert. „Und ich stelle mir immer wieder die Frage: Bin ich glaubwürdig in meinem Leben und in dem, was ich tue?“
Im nächsten Jahr findet ein großes Jubiläum statt: 100 Jahre Kloster und Klosterschule in Handrup. Dass das würdig gefeiert wird – ohne Corona – ist dem Rektor ein wichtiges Anliegen. Dann kann die Schule auch zeigen, dass sie nach wie vor aus dem Geist des Ordensgründers der Herz-Jesu-Priester, Pater Leo Dehon wirkt. „Ihm war es ein wichtiges Anliegen, junge Menschen gut zu bilden!“

 

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