Der junge Student lebt in unserem Herz-Jesu-Kloster in Freiburg. Er erzählt: „Ich komme aus Madagaskar, und ich erlebe jetzt, dass die beiden Länder, Deutschland und Madagaskar, ganz unterschiedliche Kulturen haben. Die Deutschen feiern den Advent ganz anders als in Madagaskar. Beispiel dafür sind die Adventskerzen: In Madagaskar findet man sie nur in der Kirche, aber auch da nicht überall. Auch das Fest vom Heiligen Niklaus finde ich sehr schön. Aber leider konnten wir es dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht richtig feiern.“
In Madagaskar, berichtet er weiter, feiern die Christen den Advent nur in der Kirche. „Besondere Aktionen haben wir nicht. Für mich persönlich ist die Zeit für das Gebet am wichtigsten. Bei uns gibt es zum Beispiel eine „Recollektio“. Das ist wie kleine Exerzitien am Anfang der Adventszeit. Das finde ich wichtig, denn ich würde sagen, dass der Advent auch eine Zeit der Bekehrung ist.“ Vor allem aber sei in Madagaskar die Weihnachtszeit in Fest für die Kinder.
30 junge madagassische Christen zu Besuch
Für Frater Clément war ein besonderer Höhepunkt im Advent das Treffen von madagassischen Christen. Die rund 30 Teilnehmer kamen aus Freiburg, Frankfurt, Stuttgart, Tübingen und einzelne auch aus Niedersachsen. Unter ihnen war auch ein madagassischer Priester aus Würzburg. „Das Treffen war für mich sehr schön, weil ich Menschen aus meiner Heimat getroffen und einige Kontakt zu den jugendlichen Madagassen hier in Deutschland geknüpft habe“, sagt Clément.
Bestandteile der gemeinsamen Tage waren die eucharistische Anbetung, Beichte oder Beichtgespräche, Eucharistiefeiern, gemeinsames Essen und Spielen.
Pater Marcio Auth SCJ, Rektor des Freiburger Klosters, war zwar immer nur kurze Zeit mit den Besuchern zusammen, „allein schon wegen der Sprache war es schwierig, denn es war ja alles auf Madagassisch. Aber es hat mir gut gefallen, dass ausschließlich Jugendliche teilnahmen. Besonders beeindruckt hat mich die schöne Stimmung bei der Anbetung und dabei zu sehen, dass so gut wie alle Anwesenden das Beichtangebot in Anspruch genommen haben.“
Die Madagassen sind in Deutschland vernetzt. So gibt es beispielsweise regelmäßig Online-Treffen, etwa zu Sonntagsgottesdiensten oder mittwochs zur Lectio Divina. Im Oktober beteten sie auch den Rosenkranzgebet online.
Weihnachten: Ein Fest der Hoffnung und der Freude
Nun blickt Frater Clément nach vorne: „Wir sind jetzt am Ende der Adventszeit, und es ist ja „fast“ Weihnachten. Für mich ist dieses Fest ein Fest der Hoffnung und der Freude. Ich freue mich, dass ich in diesem Jahr Weihnachten mit meinen Mitbrüdern zusammen feiern kann. Als eine internationale Gemeinschaft finden wir hier in unserem Kloster verschiedene Kulturen. Zum Beispiel singen wir während des Gottesdienstes einige afrikanische Lieder.“
Aber auch die Gemeinschaft soll nicht zu kurz kommen: „Außerdem feiern wir auch die Heilige Nacht zusammen. Nach dem Gottesdienst setzen wir uns zusammen, wo wir gemeinsam essen und teilen. Zusätzlich singen wir auch ein paar Lieder in verschiedenen Sprachen. Und ein kleines Video drehen wir für unsere Familien zu Hause, auch in verschiedenen Sprachen: Portugiesisch, Italienisch, Französisch, Englisch und Madagassisch.
Ich wünsche allen Lesern von dieser Homepage frohe Weihnachten und schönes Fest, trotz der Corona Pandemie.
Jesus, das Kind, gibt uns alle die Freude und die Hoffnung in diesem Fest.
Gott segne uns und: Bleibt gesund!