50 Jahre Priester: Pater Franz Hoch SCJ und P. Karl-Heinz Ofenloch SCJ

Am 20.11.1970 wurde Pater Franz Hoch SCJ im Kloster Freiburg von Weihbischof Karl Gnädinger zum Priester geweiht. Die Feier des 50jährigen Priesterjubiläums wird er jedoch verschieben: „Ich hatte einen Festgottesdienst mit meinen Mitbrüdern und meiner Familie und vielen Anderen geplant.“ Um Gottesdienst und Fest sorglos feiern zu können, will er das Abflauen der Corona-Pandemie abwarten.

Kurskollege von P. Hoch war P. Karl-Heinz Ofenloch SCJ, der ebenfalls am 20.11.2020 sein 50jähriges Priesterjubiläum in Aliwal North, Südafrika, feiert.

 

P. Karl-Heinz Ofenloch SCJ (links) und P. Franz Hoch SCJ

P. Hoch wurde am 03.05.1942 als neuntes Kind geboren. Ab 1955 besuchte der das Internat Stegen, das damals eine Einrichtung der Herz-Jesu-Priester war. Er wechselte 1961 ins Gymnasium nach Handrup, ebenfalls eine Schule der Herz-Jesu Priester, und legte dort das Abitur ab.

„Mir war als Kind aus einer Landwirtschaft klar: Wenn Abitur, dann in einem Internat!“ Da in Stegen damals nur die Mittlere Reife zu erwerben war, wechselte Franz Hoch mit einigen Klassenkameraden nach Handrup. „An diesen Schulen habe ich Patres kennengelernt, mit denen konnte ich etwas unternehmen, zum Beispiel Sport oder Wanderungen. Und so ist der Wunsch, Priester und Herz-Jesu-Priester zu werden, langsam gewachsen.“

Innovativ an der Schule und in der Seelsorgearbeit

Nach dem Abitur 1964 begann das Noviziat, 1965 legte P. Hoch das erste Gelübde in Maria Martental ab. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Freiburg sowie der Pädagogik in Köln war er ab 1970 Religionslehrer und Erzieher der Internatsschüler sowie ab 1977 Rektor in Stegen. In dieser Zeit richtete er auch das Sozialpraktikum für Schüler der 11. Klasse ein.

Es war eine der ersten Schulen in Baden-Württemberg mit diesem Angebot, das der junge Herz-Jesu-Priester gegen die „Null-Bock-Mentalität“ vieler Schüler und etliche Vorbehalte unter den Lehrern durchsetzte. „Wir mussten selbst 60 Praktikumsstellen finden und die Jugendlichen nach Freiburg fahren“, erinnert er sich an Anfangsschwierigkeiten – und ist trotzdem nach wie vor überzeugt, dass die Erfahrungen aus dem Praktikum wichtig für die jungen Menschen waren. Heute ist das Sozialpraktikum in allen Schulen der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg Pflicht.

Ab 1988 war P. Hoch Rektor im Studienhaus Freiburg und von 1994 bis 2005 erneut in Stegen als Religionslehrer und Schulseelsorger tätig. Zu dieser Zeit gab es in Stegen eine große Gemeinschaft junger Herz-Jesu-Priester, erinnert er sich gerne an diese Zeit. 70 bis 80 Internatsschüler galt es zu betreuen, mit ihnen zu leben und zu arbeiten. „Die Zeit war prägend für mich“, sagt er. „Wir haben gemerkt, dass die Schüler in unseren Herzen sind, das hat mehr gezählt als die Noten. Wir haben uns gekümmert um sie und geschaut, wie es ihnen geht und was sie belastet.“ Gemeinsam mit den Schülern wurden damals Gottesdienste vorbereitet; „wir haben die Jugendlichen einbezogen, das hat viel Zeit gekostet, aber es hat sich gelohnt“, ist P. Hoch heute noch überzeugt: „Wir bekommen heute noch schöne Rückmeldungen von Schülern aus dieser Zeit.“

Von Stegen wurde P. Hoch die Ehrenbürgerschaft verliehen, weil er die Hallen und das Gelände für Aktionen der Gemeinde Stegen öffnete und zur Verfügung stellte. In seiner aktiven Zeit dort hat er unter anderem gerne und begeistert mit der dortigen Gemeindereferentin zusammengearbeitet und ist überzeugt: „Was sie damals schon gemacht hat: So muss Seelsorge heute sein!“ P. Hoch band die Laien in die Arbeit aktiv ein und nutzte es gerne aus, wenn sie „mit tollen Ideen“ auf ihn zugekommen sind.

Das hat er auch so gehalten, als er später in der Seelsorgeeinheit an der Glotter mitarbeitete, zu der die Orte Denzlingen, Vörstetten, Reute, Heuweiler und Glottertal gehörten.  „Es war mir immer wichtig, Menschen anzusprechen und in die Arbeit einzubinden“, sagt er. „Sie waren dann Feuer und Flamme für das, was sie tun, haben sich gefreut und Dinge getan, über die ich sagen muss: Besser kann ich auch nicht predigen!“

„Die Zeit ist gut ausgefüllt“

Innovative Ideen zu spinnen, zu besprechen und umzusetzen, das war schon damals wichtig für ihn. 2018 – im Alter von 76 Jahren – wurde P. Hoch dann in den Ruhestand verabschiedet. Wobei das mit dem Ruhestand nicht wörtlich zu nehmen ist. Weiterhin ist der Herz-Jesu-Priester im Kloster Freiburg vielseitig tätig: im ständigen Beichtstuhl, im Sprechzimmer, in der geistlichen Begleitung und bei den Gottesdiensten in einem Schwestern-Konvent. „Die Zeit ist gut ausgefüllt“, schmunzelt er.

In der Pflasterstube, die er mitgegründet hat, darf er Corona bedingt nicht mehr aktiv mitarbeiten. Im Hinblick auf Verwaltung und sonstige Unterstützung ist er nach wie vor dieser Einrichtung für Wohnsitzlose in Freiburg eng verbunden. „Wir treffen uns alle Vierteljahr und besprechen, was nötig ist.“

Auf die zurückliegenden Jahre blickt P. Hoch mit Zufriedenheit: „Es hat sich mehr als gelohnt!“, ist er überzeugt. Ein Leben als „Einzelkämpfer“ wäre nichts für ihn gewesen: „Ich habe Halt in der Ordensgemeinschaft, in meiner großen Familie und auch bei den Mitarbeitern gefunden“, sagt er dankbar.

Auch Pater Ofenloch feiert Goldenes Priesterjubiläum

P. Ofenloch stammt aus Lambrecht (Pfalz). Seit fast 50 Jahren lebt und arbeitet er in der Diözese Aliwal North, meist als Pfarrer, aber auch in der Vorbereitung von Kandidaten und Postulanten auf das Ordensleben.

Deutsche Herz-Jesu-Priester sind seit 1923 in der Diözese Aliwal, zwei von ihnen waren Bischöfe. Seit 1953 sind amerikanische Herz-Jesu-Priester in der Diözese De Aar. Aus den beiden Missionsgebieten, Aliwal u. De Aar, entstand 1994 die südafrikanische Provinz der Herz-Jesu-Priester, in der P. Ofenloch der letzte Deutsche ist.

P. Ofenloch besuchte im vergangenen Jahr das Kloster Neustadt. Damals sprach Provinzsekretärin Katharina Bachtler-Großmann mit ihm. Den Bericht über das Gespräch finden Sie hier .

 

  • S
  • M
  • L